LHStv.in Beate Prettner, FH-Studienbereichsleiter Holger Penz: Krankheiten sind nicht geschlechtsneutral - Studierende der FH Kärnten setzen sich mit Fachexperten und Wissenschaftlern mit verschiedenen Aspekten der Gendermedizin auseinander.
Kärnten ist österreichweit die erste Modellregion für Gendermedizin. „Krankheiten sind nicht geschlechtsneutral: Frauen und Männer haben unterschiedliche Krankheitssymptome, der Krankheitsverlauf ist anders, auch Medikamente wirken unterschiedlich. Genau diesen „anderen“ Umständen nimmt sich die Gendermedizin an. Und das ist gut, wichtig und es kann auch lebensnotwendig sein“, erklärte heute Gesundheitsreferentin Beate Prettner bei der Eröffnung des ersten GenderDay an der FH Kärnten. Prettner hat bereits 2017 einen Antrag eingebracht, die Gendermedizin verpflichtend in der Ärzte-Ausbildung zu verankern. „Passiert ist bis heute nichts. Deshalb geht Kärnten voran – und ist Modellregion für Gendermedizin“, so Prettner.
Das Maßnahmenpaket fußt auf drei Säulen: Zum einen auf der Ausbildungsschiene für Ärzte, aber auch für Pflegeberufe; zum anderen auf der Fort- und Weiterbildung; und drittens auf der Sensibilisierung der Bevölkerung. „Der heutige GenderDay zielt auf die Ausbildung im Bereich der Pflegeberufe ab. 170 Studierende an der FH Kärnten setzen sich in Workshops, Seminaren und Vorträgen – gemeinsam mit Fachexperten und Wissenschaftlern - mit verschiedenen Aspekten der Gendermedizin auseinander“, erklärt FH-Prof. Holger Penz, Studienbereichsleiter Gesundheit & Soziales der FH Kärnten. „Es hat bereits im Vorfeld eine schriftliche Befragung der Studierenden zum Thema Gendermedizin gegeben. Eine Befragung nach dem GenderDay wird uns eine Evaluierung der Veranstaltung ermöglichen“, so Penz.
„Abgesehen von den wichtigen Ausbildungs-Schwerpunkten an der FH Kärnten werden wir als Modellregion für Gendermedizin zudem jedes Jahr fünf Kärntner Ärzten die Diplomausbildung „Gender medicine“ an der österreichischen Ärzteakademie finanzieren. Das Diplom umfasst 10 Module und dauert 3 bis 4 Semester“, informiert Prettner. „Im Gegenzug für die Finanzierung werden uns die Teilnehmer künftig als Vortagende und Multiplikatoren zur Verfügung stehen.“ Parallel dazu wird – in Kooperation mit der Ärztekammer Kärnten und organisiert und finanziert vom KGF - eine Fortbildungsreihe umgesetzt. Begonnen wurde damit bereits Ende November des Vorjahres. Die dritte Säule, die Sensibilisierung der Bevölkerung, werde federführend vom Kärntner Gesundheitsfonds durchgeführt: Gemeinsam mit der MiniMed und den 117 gesunden Gemeinden wird es im Laufe des Jahres Vorträge, Seminare, Veranstaltungsreihen geben. Geplant ist im Frühsommer auch eine internationale Konferenz.
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FH-Prof. Mag. Dr. Holger Penz
Studienbereichsleitung Gesundheit & Soziales
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