Soziale Gerechtigkeit im digitalen Wandel (Social Justice in the Context of Digital Change) (ILV)
BackCourse number | M3.08850.30.250 |
Course code | SGDW (SJCD |
Curriculum | 2022 |
Semester of degree program | Semester 3 |
Mode of delivery | Presence- and Telecourse |
Units per week | 2,0 |
ECTS credits | 3,0 |
Language of instruction | English |
Die Studierenden:
- kontrastieren die Begriffe "Gerechtigkeit" und "Gleichberechtigung" und können die Auslegung jener in verschiedenen Kontexten prüfen.
- können die Phänomene der Exklusion, Armut und Diskriminierung aufgrund von unterschiedlichen Benachteiligungen, auch in ihren Überschneidungen, übertragen und illustrieren.
- sind in der Lage, vielfältige gesellschaftliche Facetten in die Problembetrachtung einzubeziehen und gleichzeitig die unüberschaubare Komplexität des gesamtgesellschaftlichen Lebens und Zusammenlebens aufzeigen.
- können erläutern, inwiefern Gerechtigkeit und Gleichberechtigung in gesellschaftlichen Zusammenhängen durch Partizipation und Teilhabe/Teilnahme aller Gesellschaftsmitglieder möglich werden.
- können klassische und spätmoderne Gesellschaftstheorien und dazugehörige relevante Autor*innen einschätzen und zuordnen.
- sind in der Lage, gegenwärtige Beispiele/Probleme den theoretischen Grundlagen einer Gegenwartsdiagnostik zu unterziehen, wie z.B. Probleme der digitalen Teilhabe.
In der Lehrveranstaltung werden die Begriffe Gerechtigkeit und Gleichberechtigung in ein historisches Verhältnis gesetzt. Phänomene der Exklusion, Armut und Diskriminierung aufgrund von Benachteiligungen werden beleuchtet und im Kontext der wissenschaftstheoretischen Ausrichtungen der Disability und Diversity Studies reflektiert. Dabei sind alle Facetten des gesellschaftlichen Zusammenlebens relevant, wenngleich dieses aufgrund seiner Komplexität nur schwer zu erfassen ist. Durch die Analyse gesellschaftlicher Zusammenhänge sollen ein Beitrag zur nachhaltigen Weiterentwicklung und Solidarität geleistet und Problemlagen und Bedarfe von Betroffenen sichtbar gemacht und bearbeitbar werden. Die Lehrveranstaltung konkretisiert die Umsetzung von Gerechtigkeit und Gleichberechtigung im gesellschaftlichen Zusammenhang über Formen diskursiver und partizipativer Beteiligung. Darüber hinaus werden zentrale gesellschaftliche Probleme der Gegenwart definiert, und anhand von theoretischen Auseinandersetzungen erfolgt eine Gegenwartsdiagnostik. Durch einen vergleichenden Blick auf vergangene und gegenwärtige Strukturen und soziale Problemlagen wird es möglich, Gemeinsamkeiten, Veränderungen, Prozesse und Herausforderungen in Hinblick auf Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu thematisieren.
Apel, K-O. (2017): Transzendentale Reflexion und Geschichte. Berlin.
Bittlingmayer, U. H. et al. (2019): Handbuch Kritische Theorie. Wiesbaden.
Dietrich, F. / Heinrich, M. / Thieme, N. (2013): Bildungsgerechtigkeit jenseits von Chancengleichheit. Wiesbaden.
Gosepath, S. (2004): Gleiche Gerechtigkeit. Grundlagen eines liberalen Egalitarismus. Frankfurt am Main.
Habermas, J. (1998): Die postnationale Konstellation. Frankfurt am Main.
Honneth, A. et al. (2006): Schlüsseltexte der Kritischen Theorie. Wiesbaden.
Horkheimer, M. / Adorno, T. (1988): Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. Frankfurt am Main.
Horkheimer, M. (1992): Traditionelle und Kritische Theorie. Fünf Ansätze. Frankfurt am Main.
Negt, O. (2010): Der politische Mensch. Demokratie als Lebensform. Göttingen.
Sen, A. (2010): Die Idee der Gerechtigkeit. München.
Stojanov, K. (2011): Bildungsgerechtigkeit. Rekonstruktion eines umkämpften Begriffs. Wiesbaden.
Diskussion, Vortrag, schriftliche Ausarbeitung, mündliche Präsentation, Peer Feedback
Immanenter Prüfungscharakter:
schriftliche Arbeit und mündliche Präsentation