Expert*innen diskutierten den Nexus Klimawandel und Gesundheit an der FH Kärnten

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Fachsymposium an der FH Kärnten stand unter der Schirmherrschaft von Bundesministerin Leonore Gewessler und Bundesminister Johannes Rauch und widmete sich den Auswirkungen des Klimawandels im Gesundheitsbereich
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Fachsymposium zeigt dringenden Handlungsbedarf auf allen Ebenen des Gesundheitssektors bedingt durch den Klimawandel auf.

Rund 160 Expert*innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz trafen sich anlässlich des ersten Fachsymposiums zum Themenkomplex Klimawandel, Gesundheit und Resilienz am 21.-22. September 2023 an der Fachhochschule (FH) Kärnten, Campus Villach. Das Symposium, das unter der Schirmherrschaft von Bundesministerin Leonore Gewessler und Bundesminister Johannes Rauch stand, beleuchtete vielfältige Handlungsansätze im und für den Gesundheitssektor hinsichtlich Klimaschutz, Klimawandelanpassung und Klimaresilienz.

Klima und Gesundheit sind seit jeher untrennbar miteinander verbunden. Der Klimawandel hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung und es braucht daher umfassende Lösungsansätze. Die Frage, wie sich der Gesundheitssektor angesichts der Dringlichkeit der Klimakrise aktiver einbringen und Allianzen innerhalb wie über die eigenen Grenzen hinaus schmieden kann, stand im Mittelpunkt des Fachsymposiums „Klimawandel, Gesundheit und Resilienz“. Lehrende, Forschende, Expert*innen aus der Praxis und Politik tauschten sich zu den notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung dieser Herausforderungen aus. „Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise. Deshalb muss der Gesundheitssektor jetzt handeln und zukunftsfit gemacht werden. Das erste österreichweite Fachsymposium zu diesem Thema bot eine wertvolle Plattform, sich über künftige Entwicklungen und Lösungsansätze auszutauschen und neue Netzwerke zu etablieren,“ betonen Andrea Stitzel und Daniela Ströckl, beide Hochschullehrende an der FH Kärnten und Organisatorinnen des Fachsymposiums.

Veranstaltet wurde das Symposium von der FH Kärnten gemeinsam mit dem Landeskrankenhaus Villach (KABEG), der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), dem Kompetenzzentrums Klima und Gesundheit der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), dem Climate Change Center Austria (CCCA) und Health for Future Austria (H4F).

Podiumsdiskussion zu „Klimakrise ist eine Gesundheitskrise“

Höhepunkt des Symposiums war die Podiumsdiskussion zur drängenden Frage: "Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise: wie bewältigen wir diese?". Johannes Rauch, Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, diskutierte gemeinsam mit Beate Prettner, Kärntner Landesrätin für Gesundheit, Elisabeth Potzmann, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Pflegeverbandes, Willi Haas, Stellv. Institutsleiter des Instituts für Soziale Ökologie, Universität für Bodenkultur, Bernd Vogl, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, Holger Penz, Studienbereichsleiter Gesundheit und Soziales der FH Kärnten und Johanna Schauer-Berg, Obfrau von Health for Future Austria. Dabei wurden wichtige Schlussfolgerungen gezogen:

  • Wir sind zu langsam: es braucht jetzt mehr Ressourcen für den Aufbau von Resilienz im Angesicht des Klimawandels.
  • Es gibt bereits exzellente Good-Practice-Beispiele aus Forschung, Lehre und Praxis im Themenkomplex Klimawandel-Gesundheit-Resilienz. Diese müssen in die Breite getragen werden, z. B. „Green Teams“ in Gesundheitseinrichtungen und verpflichtende Lehreinheiten in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Gesundheitsberufen.
  • Eine kontinuierliche Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist von entscheidender Bedeutung: es braucht eine Allianz, einen Klimapakt des Gesundheitssystems, mit allen Stakeholdern.
  • Gesundheitsförderung ist bereits gut etabliert und könnte ein geeigneter Anknüpfungspunkt für Klimaschutz, Klimawandelanpassung und Klimaresilienz sein. Hier gilt es auf bestehender Expertise der Gesundheitsberufe aufzubauen.
  • Es braucht mehr Finanzierung insbesondere für Klimawandelanpassung, die Gesundheitsaspekte integriert mitdenkt.

Fachsymposium bot vielfältiges Programm und plant Buchveröffentlichung

Das Fachsymposium bot ein abwechslungsreiches Programm mit hochkarätigen Keynote-Speakern, Präsentationen von in diesem Bereich tätigen Expert:innen sowie interaktiven Workshops, bei dem die Teilnehmer*innen Strategien zur Bewältigung der Klima-Gesundheitskrise erarbeiteten. Dabei wurde deutlich, wie wichtig die transdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich Klimawandel und Gesundheit ist, um gezielte Schritte zur Stärkung der Resilienz zu setzen – auf individueller, institutioneller wie politischer Ebene. Die präsentierten Beiträge werden im Anschluss an das Fachsymposium als Buch „Klimawandel und Gesundheit: Kooperative Ansätze und Synergien“ im Springer-Verlag veröffentlicht.

Kontakt:

Dipl. Psych. Andrea Stitzel,
Hochschullehrende, FH Kärnten
+43 5 90500 4121
a.stitzel[at]fh-kaernten[dot]at