Gerechtigkeit ist Wahrheit in Aktion

Du interessierst Dich für soziale Gerechtigkeit,
kreative Ausdrucksformen und die transformative Kraft von kultureller Bildung?
Dann bist Du hier genau richtig.

Bei den Antirassistischen Hip-Hop-Tagen erwarten Dich drei intensive Tage voller Tanz, Kunst, Theorie und aktivem Austausch. Unter dem Motto „Gerechtigkeit ist Wahrheit in Aktion“ (Benjamin Disraeli) tauchen wir tief in die Fragen ein, was es bedeutet, in einer Welt voller Ungerechtigkeiten Soziale Arbeit zu leisten – und welche Rolle Hip-Hop, Kunst und Kultur dabei spielen können.

21. – 24. Oktober 2024
Görtschach, Kärnten

Warum solltest Du dabei sein?

Unsere Welt ist geprägt von strukturellen Ungerechtigkeiten, die oft unsichtbar, aber allgegenwärtig sind. Rassismus, soziale Ausgrenzung und Diskriminierung sind tief in den Fundamenten unserer Gesellschaft verankert. Doch statt nur darüber zu reden, möchten wir aktiv dagegen vorgehen – und das auf kreative Weise. Hip-Hop, als Stimme der Unterdrückten und Ausdrucksform des Widerstands, spielt dabei eine zentrale Rolle.

Du wirst bei den Antirassistischen Hip-Hop-Tagen nicht nur die Gelegenheit haben, Dich theoretisch mit den Themen auseinanderzusetzen, sondern auch praktisch einzutauchen. Ob durch Tanz, Graffiti oder Diskussionen – hier kannst Du Dich einbringen und Dein Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten schärfen. Gemeinsam wollen wir herausfinden, wie wir als Gesellschaft näher zusammenrücken und Diskriminierung systematisch abbauen können.

Unser Ziel: Wir möchten nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch einen Raum schaffen, in dem Du Dich künstlerisch und kritisch austoben kannst. Diese Tage sind eine Gelegenheit, Deinen Blick auf die Welt zu verändern und gemeinsam mit anderen Visionen für eine gerechtere Zukunft zu entwickeln.

Was erwartet Dich?

1. Rassismus und Diskriminierung verstehen

Was bedeutet Rassismus eigentlich in unserer heutigen Gesellschaft? Welche Mechanismen lassen ihn weiterbestehen? Wir nehmen uns Zeit, diese Fragen sowohl aus historischer als auch aus aktueller Perspektive zu beleuchten. Du wirst erfahren, wie sich Rassismus entwickelt hat und warum er auch heute noch so präsent ist.

2. Hip-Hop als kultureller Widerstand

Hip-Hop ist weit mehr als nur Musik. Es ist eine Bewegung, die aus den Straßen kommt, die gesellschaftliche Missstände anprangert und marginalisierten Gruppen eine Stimme gibt. Bei den Hip-Hop-Tagen wirst Du herausfinden, wie Rap, Breakdance und Streetart als Mittel genutzt werden, um Widerstand zu leisten und soziale Gerechtigkeit einzufordern.

3. Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession

Wie kann Soziale Arbeit mehr sein als nur die Verwaltung sozialer Probleme? Gemeinsam werden wir diskutieren, wie die Praxis der Sozialen Arbeit zu einem Instrument des Widerstands gegen Ungleichheiten werden kann. Die Theorie der Sozialen Arbeit wird hier auf den Prüfstand gestellt und mit der Realität des Alltags abgeglichen.

4. Kulturelle Bildung und Kunst als Mittel zur Transformation

Kunst hat die Kraft, Räume zu verändern – sowohl physische als auch mentale. Im Rahmen der Hip-Hop-Tage wird die weltbekannte Streetart-Künstlerin Hera gemeinsam mit Jugendlichen und Kindern eine Geflüchtetenunterkunft in Görtschach künstlerisch neugestalten. Diese Kunstaktion steht symbolisch für den Wandel eines Ortes der Angst zu einem Ort der Hoffnung. Du wirst die Möglichkeit haben, diesen Prozess mitzuerleben und zu verstehen, wie Streetart und Graffiti dazu beitragen können, gesellschaftliche Barrieren abzubauen.

Wer sind die Akteur*innen?

Hera – Streetart-Künstlerin

Unter dem Künstlernamen "HERA" eroberte Jasmin Siddiqui schon mit 20 Jahren die internationale, überwiegend von Männern geprägte Street Art-Szene. Sie arbeitet weltweit in Städten wie Berlin, Bogotá und Boston, aber auch in sozialen Brennpunkten und Favelas. Ihre Auftraggeber sind Stiftungen, Städte, das Goethe-Institut, NGOs, private Unternehmen und Prominente wie Jim Carrey. Durch ihre Workshops gibt sie Kindern und Jugendlichen eine Stimme und fördert Kreativität. Siddiqui versteht sich als Geschichtenerzählerin im öffentlichen Raum und nutzt eine Kombination aus figürlicher Symbolik und Typografie für ihre Murals. Ihr Stil variiert von skizzenhaften, impulsiven Linien bis zu detaillierter, realistischer Malerei. Zentral in ihrem Werk ist die Wertschätzung des "Unschönen" und "Unperfekten" – ob auf Hausfassaden, Leinwänden oder Installationen. Mit ihren Arbeiten, die oft durch geschriebene Aussagen ergänzt werden, möchte sie Menschen auf emotionaler und kognitiver Ebene erreichen. Sie inspiriert weltweit, die eigene Leidenschaft zu entdecken und auszuleben, denn für sie gilt: „There is something better than perfection."

Ousman Conteh – Profitänzer und Choreograf

Ousman Conteh, auch bekannt als P-Soul, ist ein talentierter Tänzer und Choreograf, der durch seine Arbeit in der Hip-Hop- und Breakdance-Szene internationale Bekanntheit erlangt hat. Er nutzt Tanz als Ausdrucksform des Widerstands und setzt sich für marginalisierte Gruppen ein. Ousman bringt seine Expertise bei den Antirassistischen Hip-Hop-Tagen ein und inspiriert Teilnehmende durch seine Workshops.

Katrin Feldermann – Projektleiterin

Katrin Feldermann ist eine engagierte Sozialarbeiterin und Professorin mit tiefem Engagement für soziale Gerechtigkeit, insbesondere in Brasilien und Österreich. Ihre Projekte, wie Theaterarbeit mit psychisch erkrankten Menschen und Initiativen für von Gewalt betroffenen Kindern und Frauen, haben ihr internationale Anerkennung eingebracht. Im November wird sie für ihren unermüdlichen Einsatz mit dem Soroptimistpreis ausgezeichnet. Katrin setzt sich leidenschaftlich dafür ein, durch Kunst und Bildung gesellschaftlichen Wandel zu fördern.

Nadia Shehadeh – Musikjournalistin, Autorin und Feministin

Nadia Shehadeh ist eine einflussreiche Autorin und Feministin, die sich mit Themen wie Rassismus und sozialer Ungleichheit auseinandersetzt. Mit oftmals nostalgischem Blick beschreibt sie die Lebensweise von Rappern, wie sie es bei einem spannenden und bereichernden Interview mit Farid Bang unter Beweis gestellt hat. Ihre Vorträge und Diskussionsrunden während der Hip-Hop-Tage regen zu kritischem Denken und Reflexion an. Mit ihrer scharfsinnigen und provokanten Art fördert sie tiefgehende gesellschaftliche Debatten. Ein Grund mehr, weshalb sie Katrin Feldermann bei den "Antirassistischen Hip-Hop-Tagen" bei der Moderation unterstützen wird.

Davide Azzaro – Jugendsozialarbeiter und DJ

Davide nutzt vielfältige künstlerische Ansätze, die gezielt an den Interessen von Jugendlichen anknüpfen, um sie im Rahmen non-formaler und informeller Bildung zu fördern. Diese Arbeit erfolgt auf freiwilliger Basis und ist vollständig interessenorientiert, wodurch sich das Konzept komplett von der formalen, verschulten Bildung löst. Durch diese Herangehensweise unterstützt er die Jugendlichen dabei, wichtige Kompetenzen zu entwickeln, die ihnen nachhaltig im Leben helfen. Diese Fähigkeiten befähigen sie, in verschiedenen Lebenssituationen selbstständig auf ihre erlernten Kompetenzen zurückzugreifen und Herausforderungen eigenständig zu bewältigen.

Das Programm ab 22.10. im Detail

*Am 21.10. findet der Workshop nur für Geflüchtete und Fachkräfte statt; ab 22.10. beginnt die offizielle Veranstaltung.

Die Antirassistischen Hip-Hop-Tage sind eine einzigartige Kombination aus Theorie und Praxis. Hier findest Du eine Übersicht über das Programm:

14:00 – 15:00 Uhr
Begrüßungsplenum: „Haltungen gegen Diskriminierung“
Eine interaktive Diskussion mit Hera alias Jasmin Siddiqui, Ousman Conteh, Nadia Shehadeh, Reinhold Eckhardt (Leiter der Kinderfreunde Kärnten), Landesrätin Sara Schaar und weiteren Akteur*innen.
Moderation: Nadia Shehadeh.

15:00 – 15:15 Uhr
Katrin Feldermann: „Ist das Kunst oder kann das weg?“
Warum brauchen wir die antirassistischen Hip-Hop-Tage?
Ein Plädoyer für die Verbindung von Kunst und Sozialer Arbeit.


Eckhardt: „Was ist politisch an der Sozialen Arbeit?“
Ein Blick auf die Rolle von Sozialarbeitenden als gesellschaftliche Akteur*innen.


Pause


Tanzworkshop mit Ousman Conteh: Bewegung als Ausdruck von Widerstand und Identität.
Hier hast Du die Möglichkeit, Dich selbst tänzerisch auszudrücken und von einem Profi zu lernen.

16:30 – 17:15 Uhr
Erfahrungsberichte: Jugendliche der Einrichtung kommen zu Wort und teilen ihre Perspektiven auf Diskriminierung und Ungerechtigkeit.
Ein bewegender Einblick in die Realität der Betroffenen.

17:15 – 17:30 Uhr
Pause

17:30 – 18:15 Uhr
Mario El Samy: Muslimische Jugend in Österreich

18:15 – 19:00 Uhr
Gemeinsamer Ausblick:
Was nehmen wir mit? Welche Fragen sind offen geblieben? 

08:30 – 09:00 Uhr
Warm-up mit Ousman Conteh: Starte den Tag mit Bewegung und Energie.

09:00 – 10:00 Uhr
Kurzvortrag: „Postkoloniale Theorie in der Sozialen Arbeit“
Katrin Feldermann beleuchtet die historische und aktuelle Relevanz postkolonialer Theorien in der Praxis der Sozialen Arbeit.

10:00 – 11:00 Uhr
Choreografie-Session mit Ousman Conteh: Hier wird Tanz zur Sprache des Widerstands.
Erlebe, wie Körperbewegungen Geschichten erzählen und Positionen sichtbar machen können.

11:15 – 12:15 Uhr
Brainstorming und Gruppenarbeit: „Was ist Hip-Hop und wozu ist das gut?“
In dieser Session geht es darum, gemeinsam zu erkunden, wie Hip-Hop als kulturelle Bewegung gesellschaftliche Veränderung bewirken kann.

12:15 – 13:30 Uhr
Mittagspause

13:30 – 14:15 Uhr
Begehung der Einrichtung: Lerne die schwerwiegende Geschichte der Gebäude kennen und lass dich von der Frage leiten:
"Was kann Kunst ausrichten, um auf gesellschaftliche Misssstände, Diskriminierung und Gewalt hinzuweisen und Räume zu transformieren"
Erkunde in zwei Gruppen die Räumlichkeiten und erfahre mehr über das geplante Streetart-Projekt.

14:15 – 15:00 Uhr
Choreografien von Ousman Conteh: Noch mehr Tanz, noch mehr Bewegung, noch mehr Ausdruck.

15:00 – 16:00 Uhr
Vortrag und Input-Session: „Die Bedeutung von Kunst und Kultur im Kampf gegen Diskriminierung“
mit Davide Azzaro und Nadia Shehadeh.
Lass Dich inspirieren und hinterfrage das Potenzial von Kunst, gesellschaftliche Barrieren zu durchbrechen.

17:00 Uhr
Abschlussplenum: Gemeinsam reflektieren wir die Eindrücke des Tages und formulieren Visionen für die Zukunft.

08:45 – 09:00 Uhr
Warm-up mit Ousman Conteh: Starte den Tag mit Bewegung und Energie.

09:00 – 09:30 Uhr
Vortrag: "Akademischer Aktivismus – Die Rolle der Wissenschaft in sozialen Bewegungen."
Vortragende: Carla Küffner

09:30 – 10:15 Uhr
Vortrag: "United Colours"
Vortragender: Ousman Conteh

10:30 – 11:30 Uhr
Choreografien von Ousman Conteh

11:30 – 12:30 Uhr
Diskussion und Gruppenarbeit
Austausch über die Inhalte der Tagung auf Postern
Themen: was nehme ich mit, was nehme ich mir vor?

12:30 – 14:00 Uhr
Abschlussrunde: Gemeinsames Resümee der Veranstaltung
Themen: Zusammenfassung der Erkenntnisse, offene Fragen und Ausblick auf zukünftige Projekte

14:00 – 15:30 Uhr
Gemeinsames Abschlussessen und informeller Austausch

Warum Du das nicht verpassen solltest:

Du bist neugierig, möchtest etwas bewegen und liebst es, über den Tellerrand hinauszuschauen?

Dann bieten Dir die Antirassistischen Hip-Hop-Tage eine einzigartige Gelegenheit, Dich aktiv an der Gestaltung einer gerechteren Gesellschaft zu beteiligen. Egal, ob Du Dich für Soziale Arbeit, Kunst oder Aktivismus interessierst – diese Tage sind Deine Chance, Dein Wissen zu erweitern, neue Perspektiven kennenzulernen und selbst Teil einer kreativen Bewegung zu werden.

Impressionen

Unsere Partner

Diese Veranstaltung wird von zahlreichen engagierten Partner*innen unterstützt:
Young Caritas, Diversity and Education, Delic Malerei, Muslimische Jugend, Kinderfreunde Kärnten, Land Kärnten