Digitalisierungspreis des Landes Kärnten an zwei FH-Studenten verliehen

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Der Digitalisierungspreis des Landes Kärnten prämiert wissenschaftliche Abschlussarbeiten aus dem Bereich Digitalisierung.

Am 21. November 2018 wurde diese Auszeichnung durch Landeshauptmann Peter Kaiser an Gernot Domes und Kathrin Finsterwalder vom Studienbereich Wirtschaft und Management der FH Kärnten im Amt der Kärntner Landesregierung verliehen.

Mit der Ausschreibung zum Digitalisierungspreis unterstützt das Land Kärnten herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten, die sich mit dem Thema der Digitalisierung und dessen Auswirkung auf das Bundesland Kärnten auseinandersetzen. Ziel der Ausschreibung war es, Kärntner Studierende im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Abschlussarbeit für Fragestellungen im Bereich der Digitalisierung zu begeistern, um in weiterer Folge einen positiven Beitrag für die Positionierung Kärntens als Technologie- und Forschungsstandort zu leisten.

In einem feierlichen Rahmen wurde der Digitalisierungspreis des Landes Kärnten an Gernot Domes, Absolvent des Studiengangs Business Development Management, und Kathrin Finsterwalder, Business Development Management-Studentin, vergeben. Kathrin Finsterwalder freut sich über eine Prämierung von 300,-Euro für ihre Bachelorarbeit, die Masterarbeit von Gernot Domes wurde mit 600,- Euro dotiert.

Prämierte Arbeiten zeigen Digitalisierungsgrad in der Praxis

Gernot Domes setzt sich in seiner Masterarbeit mit den Auswirkungen der Digitalisierung im Kontext von Industrie 4.0 auf die Funktionen des Controllings am Beispiel lokal produzierender Unternehmen auseinander. Die Digitalisierung im Kontext von Industrie 4.0 verändert nicht nur den Wertschöpfungsprozess, sondern hat auch Einfluss auf die Funktionen des Controllings. Die Ausführung der Planung, Informationsversorgung, Analyse und Kontrolle, Steuerung sowie die Begleitung des Strategieprozesses als zentrale Funktionen des Controllings werden laut Forschung zukünftig standardisierter, integrierter, automatisierter und in Echtzeit erfolgen. Neue Methoden und Instrumente, wie zum Beispiel Big Data, werden in den Funktionen des Controllings eingesetzt und führen zu Steigerungen der Effizienz und Effektivität. Das Controlling wird dadurch schneller, flexibler und agiler.

Um den Fortschrittsgrad der digitalen Transformation des Controllings einordnen zu können, wurde ein bestehendes Reifegradmodell konzeptionell modifiziert und erweitert. Zudem wurden acht lokal produzierende Unternehmen befragt und entsprechende Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Als Fazit kann festgestellt werden, dass die digitale Transformation des Controllings in den Unternehmen bereits stattfindet und deutliche Fortschritte erkennbar sind. Das Thema Industrie 4.0 ist jedoch derzeit noch von geringerer Bedeutung für die Unternehmen.

Kathrin Finsterwalder beschäftigt sich in ihrer Bachelorarbeit mit einer Anforderungsanalyse und Geschäftsprozessmodellentwicklung für ein TicketingSystem im Anlagenbau. Speziell der High-Tech Sektor ist heutzutage laufend von strukturellen Veränderungen betroffen. Sei es die internationale Verflechtung, das Verschmelzen von Technologien und Märkten oder die ansteigenden Angebots- und Nachfrageschwankungen. Diese Unternehmen werden forciert, sich immerwährend innovativ und flexibel am Markt zu präsentieren.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich zum einen mit den theoretischen Grundlagen des Geschäftsprozessmanagement und zum anderen mit der praktischen Anwendung dieses Konzeptes am Beispiel der Einführung eines Ticketing-Systems im After-Sales Bereich eines ausgewählten mittelständischen Anlagenbauunternehmens. Ausgehend von einer Literaturrecherche wurden auf Basis von qualifizierten Leitfadeninterviews die Anforderungen an ein webbasiertes, personalisiertes und integriertes Ticketing-System erhoben. Die Aufnahme des Ist-Zustands legte dabei den Grundstein für die Modellierung der Soll-Umgebung. Auf diese Weise konnten vorhandene Schwachstellen identifiziert und ein tragfähiges zukünftiges Modell erarbeitet werden. Eine entsprechende Modellierung der Prozesse unter Berücksichtigung der Grundsätze ordnungsgemäßer Modellierung legte dabei das Fundament für eine kontinuierliche Prozessverbesserung.

Diese Arbeit hat gezeigt, dass die Einführung einer neuen Software im Zuge einer Geschäftsprozessoptimierung nicht ohne umfangreicher Vorbereitung und Analyse erfolgreich von statten gehen kann. Es ist wichtig, sowohl die bestehenden Abläufe als auch Systeme zu durchleuchten und ganzheitlich zu betrachten. Der Miteinbezug der verschiedenen Perspektiven aller Beteiligten ist dabei von zentraler Bedeutung, um die Optimierung nachhaltig und erfolgreich durchzuführen.