Den gebürtigen Salzburger zog es nach der HTL-Matura aus sehr pragmatischen Gründen an die FH Kärnten: Die schnelle und überschaubare Studienzeit und der gut organisierte Lehrplan waren für ihn ausschlaggebend sich im Studium Architektur einzuschreiben.
Während der Studienzeit hat er seine Wahl aber auch aufgrund von Qualitäten, wie der sehr guten Lehre, dem qualitätsvollen Diskurs, dem konzentrierten Lernklima und dem freundschaftlichen Umgang untereinander zu schätzen gelernt.
„Aufgrund der kleinen Gruppen entsteht automatisch ein persönlicheres Klima als auf einer großen Universität. Bei uns war es der Raum 022 im Erdgeschoss – ein Zeichensaal sozusagen – hier wurde (auch an vorlesungsfreien Tagen und Wochen) viel und oft gearbeitet. Man konnte für sich oder gemeinsam arbeiten, seine Projekte zur Diskussion stellen und voneinander profitieren – es war ein gemeinsames Weiterkommen! So sind Freundschaften fürs Leben entstanden“, erinnert sich Erhard Steiner.
Nach ein paar Jahren im Berufsleben findet er die architektonischen Schwerpunkte und Herangehensweisen an der FH Kärnten/Campus Spittal noch immer sehr gut. Fächer wie Kunstgeschichte oder Architektur und Ethik haben einiges „aufgebrochen“ und den Blick auch auf Themen gelenkt, die man im Architekturstudium wohl nicht erwarten würde - über den Tellerrand hinausschauen ist deshalb eine Sache die ihm das Studium gebracht hat.
Besonders in Erinnerung bleibt ihm das Ithuba Projekt in Südafrika. Es war die Möglichkeit das im Studium Erlernte an einem kleinmaßstäblichen Projekt anzuwenden. Beim Schul- und Werkstätten Gebäude nahe Johannesburg wurden Planung, Finanzierung, Organisation, Umsetzung, Dokumentation etc. von den Studierenden gemacht. Das Ergebnis könnte man als eine „gebaute Zusammenfassung“ des Studiums betrachten.
Zu Beginn des Studiums war die Ratifizierung des Studiengans Architektur, also die Möglichkeit sich später tatsächlich als Architekt in die Ziviltechnikerkammer vereidigen lassen zu können – noch nicht fixiert. „Damals habe ich dem Thema keine große Bedeutung beigemessen – heute bin ich sehr froh und dankbar, dass Peter Nigst vorausschauend diesen Prozess erfolgreich vorangetrieben hat“, erzählt er uns.
Wohl auch deswegen, weil er bereits während des Studiums bei kofler architects mitgearbeitet hat. 2015 legte er die Ziviltechnikerprüfung ab und seit 2016 ist er selbständig. Gemeinsam mit zwei Kollegen wurde im Jahr 2019 das Architekturbüro dunkelschwarz ZT mit Sitz in Salzburg gegründet.
Etliche Auszeichnungen und Wettbewerbserfolge kann das junge Team schon auf seinem Erfolgskonto verbuchen, wie zB einige Holzbaupreise oder den best architects award.
Auf die Frage ob er rückblickend etwas ändern würde antwortet er mit nein – er würde sich wieder für dieses Studium entscheiden. Er rät jedem der sich bereits dafür entschieden hat: „Sich während des Studiums auf gar keinen Fall die Seen in der Nähe entgehen zu lassen“.