Uneingeschränkte Teilhabe durch Universal Design (SE)
ZurückLehrveranstaltungsleiterIn:
Dipl.-Ing.
Daniela Krainer , BSc

Vertiefung | Technikfolgenabschätzung in den DDS |
LV-Nummer | B3.07290.06.580 |
LV-Kürzel | UD |
Studienplan | 2018 |
Studiengangssemester | 6. Semester |
Lehrveranstaltungsmodus | Präsenzveranstaltung |
Semesterwochenstunden / SWS | 2,0 |
ECTS Credits | 3,0 |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Die Studierenden
* können den Begriff der Barrierefreiheit in seiner Vielschichtigkeit definieren und verstehen die damit einhergehende Forderung nach uneingeschränkter Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft.
* kennen verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten von Barrierefreiheit auf allen Ebenen.
* sind in der Lage, unter Einbeziehung Betroffener, unterschiedliche Wege aufzuzeigen, die allen Menschen uneingeschränkte Teilhabe in der Gesellschaft eröffnen.
* kennen technische Systeme, die Menschen mit Behinderungen / Chronischen Erkrankungen in ihrem alltäglichen Leben unterstützen (AAL). Sie sind darüber informiert, wie wichtig es ist, Nutzer*innen in die Technikentwicklung einzubeziehen und können begründen, warum dies der Fall sein sollte.
Bisherige Lehrveranstaltungen laut Studienplan
Gemäß Österreichischem Behindertengleichstellungsgesetz (§ 6 Abs. 5) gelten technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung sowie andere gestaltete Lebensbereiche als barrierefrei, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne Hilfe nutzbar sind. Uneingeschränkte Teilhabe für Menschen mit Behinderungen und Chronischen Erkrankungen ist somit juristisch klar definiert und gilt im Sinne der Gleichbehandlungsgesetze für alle Menschen.
In der praktischen Umsetzung können Technologien nicht nur eingeschränkte Funktionen ausgleichen, sondern auch das Ziel beinhalten, die gesellschaftliche Teilhabe von allen Menschen zu fördern. Im Idealfall werden Betroffene in die Entwicklung von Technologien einbezogen (inklusive Technikentwicklung).
Die Lehrveranstaltung zeigt interdisziplinäre Wege auf, wie Forschung und Entwicklung neuer Technologien diese Aufträge erfüllen können und ermöglicht den Studierenden eine vertiefende Auseinandersetzung mit diesen Technikentwicklungen und deren Chancen und Herausforderungen. Exemplarisch werden unterschiedliche Stränge der Technikentwicklung aufgezeigt, wie z.B. "AAL" (Active Assisted Living).
BMBF/VDE Innovationspartnerschaft AAL (2011): Ambient Assisted Living (AAL): Komponenten, Projekte, Services - Eine Bestandsaufnahme 3/2011. Wien.
BMBF/VDE Innovationspartnerschaft AAL (2011): Ambient Assisted Living - Ein Markt der Zukunft: Potenziale ¦ Szenarien ¦ Geschäftsmodelle, 7/2012. Wien.
Dederich, M. (Hrsg.) (2004): Bioethik und Behinderung. Bad Heilbrunn.
Dungs, S.; Mührel, E.; Gerber, U. (Hrsg.) (2009): Biotechnologie in Kontexten der Sozial- und Gesundheitsberufe: Professionelle Praxen - disziplinäre Nachbarschaften - gesellschaftliche Leitbilder. Frankfurt/M.
Eilers, M.; Rehmann-Sutter, Chr.; Grüber, K. (Hrsg.) (2012): Verbesserte Körper - gutes Leben?: Bioethik, Enhancement und die Disability Studies. Frankfurt/M.
Gamm, G. (2000): Nicht nichts. Studien zu einer Semantik des Unbestimmten. Frankfurt am Main.
Heilinger, J.-Chr. (2010): Anthropologie und Ethik des Enhancements. Berlin/New York.
Hellbusch, J.-E.; Probiesch, K. (2011): Barrierefreiheit verstehen und umsetzen: Webstandards für ein zugängliches und nutzbares Internet. Heidelberg.
Herwig, O. (2008): Universal Design: Lösungen für einen barrierefreien Alltag. Basel.
Heylighen, A. (2008): Sustainable and inclusive design: a matter of knowledge? In: Local Environment, 13(6), S. 531 - 540.
Holfeld, M. (2012): Barrierefreie Lebensräume: Bauen und Wohnen ohne Hindernisse. Berlin.
Hubig, Chr. (2006/07): Die Kunst des Möglichen, Band I und II. Bielefeld.
Kohlbecker, G. (2011): Barrierefreiheit im Bestand. Stuttgart.
Lenk, H.; Ropohl, G. (Hrsg.) (1993): Technik und Ethik. Stuttgart.
Meyer, S.; Mollenkopf, H. (Hrsg.) (2010): AAL in der alternden Gesellschaft -Anforderungen, Akzeptanz und Perspektiven, Analyse und Planungshilfe.
Nordmann, A. (2008): Technikphilosophie zur Einführung. Hamburg.
Panek, P. et al. (2008): The Living Lab in Schwechat for Involving Older Persons in the Innovation Process of Assisted Living Technologies. Vortrag: Real Corp 008, Vienna, 19.05.2008 - 21.05.2008. In: Proceedings of the REAL CORP 008. Vienna. S. 665-669.
Preiser, W.F.E.; Ostroff, E. (Hrsg.) (2001): Universal Design Handbook. McGraw-Hill, New York.
Rauhala, M.; Edelmayer, G.; Topo, P.; Zagler, W.L. (2007): Ethics and Assistive Technology Development - Project Workers' Experiences with Continuous Ethical Review. Vortrag: AAATE 07 9th European Conference for the Advancement of Assistive Technology in Europe, San Sebastian, Spain; 03.10.2007 - 05.10.2007. In: Challenges for Assistive Technology, proc of the 9th Europ Conf for the Advancement of Assistive Technology in Europe (AAATE), IOS Press, Volume 20. S. 610-614.
Rosliwek-Hollering, M. (2013): Ambient Assisted Living (AAL): ein Zukunftskonzept für die Wohnungswirtschaft? Wie sich Wohnungsunternehmen den Herausforderungen des demografischen Wandels stellen können. Hamburg.
The Center for Universal Design (1997): The Principles of Universal Design, Version 2.0. North Carolina State University, NC.
Weyer, J. (2008): Techniksoziologie. Genese, Gestaltung und Steuerung soziotechnischer Systeme. Weinheim.
Zagler, W.L. (2012): "Rehabilitationstechnik - Assistive Technologie"; In: Fialka-Moser, V. (Hrsg.): Kompendium Physikalische Medizin und Rehabilitation. Wien/New York, S. 245-258.
Zagler, W. L.; Panek, P. (2009): Die ersten und letzten Worte haben die Anwender und Anwender*innen - Beispiele für partizipatives Design bei AAL Produktentwicklung. Vortrag: 2. Deutscher AAL-Kongress in Berlin, 27.01.2009 - 28.01.2009. In: Tagungsband zum 2. Deutscher AAL-Kongress. Berlin.
Zoglauer, Th. (Hrsg.) (2002): Technikphilosophie. Freiburg.
Seminar
LV-immanenter Prüfungscharakter