Digitalisierung in Kunst und Kultur (SE)
ZurückLV-Nummer | M3.08850.20.080 |
LV-Kürzel | DKK |
Studienplan | 2022 |
Studiengangssemester | 2. Semester |
Lehrveranstaltungsmodus | Präsenzveranstaltung und Fernlehre |
Semesterwochenstunden / SWS | 2,0 |
ECTS Credits | 4,0 |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Die Studierenden:
- setzen sich mit Repräsentationen von Behinderung und Abweichung in der visuellen und digitalen Kultur (Fernsehen, Film, Fotografie, Internet), in der Malerei und Bildhauerei sowie im Museum und Theater affirmativ und kritisch auseinander.
- empfehlen einen sensibilisierten Blick auf marginalisierende Repräsentationen von Behinderung auch im historischen Verlauf und können diese Themenstellung in Verbindung bringen mit den Disability History und den Critical Disability & Diversity Studies.
- gewinnen einen Überblick über künstlerisches Arbeiten mit unterschiedlichen Zielgruppen und können entsprechende Ansätze partizipativ und diversitätssensibel ausgestalten.
- können die zentralen zeitgenössischen sozialen Problemkonstellationen evaluieren und lassen diese in die Konzeption künstlerischen Arbeitens einfließen.
- beleuchten die negativen Auswirkungen auf das Kulturwesen in Zeiten von Pandemien und können im Gegenzug dessen gesellschaftliche Bedeutung beurteilen.
- kennen unterschiedliche kreative Methoden und können deren präventive, kompensatorische und assistierende Komponenten erläutern und weiterentwickeln.
- können den Stellenwert dieser Methoden in der inklusiven Bildungsarbeit begründen und mit multidimensionaler Entwicklungsförderung verbinden.
- reflektieren, dass "inklusive Kunst und Kultur" nicht wiederum Medien »der Einen« für »die behinderten Anderen« darstellen sollten, sondern einen Beitrag zur Überwindung dieser Dichotomie. Die Studierenden können differenziert einschätzen, welches Potenzial die Digitalisierung der Gesellschaft zur Überwindung dieser Dichotomie in sich birgt.
Die Lehrveranstaltung setzt sich mit Repräsentationen von Behinderung in der visuellen und digitalen Kultur (Fernsehen, Film, Fotografie, Internet), in der bildenden Kunst und im Museum und Theater auseinander. Einerseits gibt es etwa in der Malerei schon immer Künstler*innen mit Handycap, wie etwa Frieda Kahlo. Andererseits sind zahlreiche Künstler*innen mit Behinderungen künstlerisch aktiv gewesen, ohne dass sie darüber einen Subjektstatus hätten erlangen können (Künstlerische Werkstätten in der Behindertenhilfe). Sie waren in die Unsichtbarkeit verdammt.
Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit Künstler*innen mit Behinderung im Verlauf der Geschichte und beleuchtet die aktuelle Situation von Künstler*innen mit Behinderung. Und schließlich gilt die Aufmerksamkeit den Kriterien einer inklusiven Kulturpolitik, die nicht nur einen weiteren Raum »der privilegierten Einen« für »die marginalisierten Anderen« eröffnen sollte, sondern antritt, diese Grenzen zu überwinden. Wie kann Kunst einen "echten" inklusiven Beitrag zur Überwindung dieser Dichotomie leisten? Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung der Gesellschaft.
Exkursionen ins Museum und Theater zu Stücken und Ausstellungen bzw. Repräsentationen von Kunst und Kultur im digitalen Raum, die Diversity und Disability thematisieren und inszenieren, runden die Lehrveranstaltung ab. Welche Formen von Kunst und Kultur bildeten sich in der Corona-Krise im digitalen Raum aus?
Baer, U. (2007): Gefühlssterne, Angstfresser, Verwandlungsbilder. Kunst- und gestaltungstherapeutische Methoden und Modelle. Neukirchen-Vluyn.
Chacon, R. U. (2015): Theater und Taubheit. Ästhetiken des Zugangs in der Inszenierungskunst. Bielefeld.
Föhl, P. S. / Erdrich, S. (2007): Das barrierefreie Museum. Theorie und Praxis einer besseren Zugänglichkeit. Bielefeld.
Gaiss, S. (2015): Kunstpädagogik und Kunsttherapie. Entwicklungsförderung zwischen Kindheit und Jugend anhand sinnlicher Wahrnehmung und ästhetisch-bildnerischer Erfahrung. München.
Gottwald, C. (2017): Lachen über das Andere. Eine historische Analyse komischer Repräsentationen von Behinderung. Bielefeld.
Hillinger, D. (2006): Theaterpädagogische Inszenierung. Berlin.
Koch, J. J. (Hrsg.) (2017): Inklusive Kulturpolitik. Menschen mit Behinderung in Kunst und Kultur. Analysen - Kriterien - Perspektiven. Kevelaer.
KULTURRÄUME + DAS KUBIA-MAGAZIN / 11 (2016): Institut für Bildung und Kultur e. V. kubia - Kompetenzzentrum für Kultur und Bildung im Alter. https://ibk-kultur.de/IBK-Dateien/PDFs/Publikationen/KULTURR%c3%84UME%2011%20Die%20neue%20Avantgarde_Textversion.pdf (Zugriff am 11.05.2020)
Marquardt, P. / Krieger, W. (2007): Potenziale Ästhetischer Praxis in der Sozialen Arbeit. Eine Untersuchung zum Bereich Kultur-Ästhetik-Medien in Lehre und Praxis. Baltmannsweiler.
Menzen, K. H. (2013): Kunsttherapie in der Sozialen Arbeit. Indikationen und Arbeitsfelder. Basel.
Ochsner, B. / Grebe, A. (2013): Andere Bilder. Zur Produktion von Behinderung in der visuellen Kultur. Bielefeld.
Tacke, A. (2016): Blind Spots - eine Filmgeschichte der Blindheit vom frühen Stummfilm bis in die Gegenwart. Bielefeld.
Tiedeken, Peter (2012): Kunst und Inklusion. Aktive Mitgestaltung statt passiver Teilhabe. http://bidok.uibk.ac.at/library/inkl-01-12-tiedeken-kunst.html(Zugriff am 11.05.2020)
Waldschmidt, A. / Berressem, H. / Ingwersen, M. (2017): Culture - Theory - Disability: Encounters between Disability Studies and Cultural Studies. Bielefeld.
Seminar mit moderierten Gruppenarbeiten, Referaten und Exkursionen
Integrative Modulprüfung mit Fokus auf Digitalisierung
Immanenter Prüfungscharakter: Die drei Lehrveranstaltungen aus dem Modul WPF I Modul 7a: Disability, Diversity & Digitalisierung in Kunst und Kultur werden alle auf der folgenden Basis beurteilt:
Schriftliche Konzeptentwicklung und mündliche Prüfung