Ethik in der technisierten Welt (SE)
ZurückVertiefung | Technikfolgenabschätzung in den DDS |
LV-Nummer | B3.07290.05.560 |
LV-Kürzel | TE |
Studienplan | 2018 |
Studiengangssemester | 5. Semester |
Lehrveranstaltungsmodus | Präsenzveranstaltung |
Semesterwochenstunden / SWS | 2,0 |
ECTS Credits | 3,0 |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Die Studierenden
* stellen ethische Überlegungen im Verhältnis zu den rasanten Technikschüben an.
* können den mit dem Technikfortschritt einhergehenden Wandel von Menschenbildern (z.B. Perfektionierung des Menschen: Body- und Neuro-Enhancement, Transhumanismus etc.) nachzeichnen (Verhältnis von Kultur und Natur, von Mensch und Maschine).
* haben sich mit einschlägigen Texten zur ethischen Auseinandersetzung mit Body- und Neuro-Enhancement beschäftigt und können deren Grundgedanken darstellen.
* können neuartige Mechanismen der Normalisierung, Disziplinierung und sozialer Ausgrenzung, die mit der umfassenden Technisierung der Gesellschaft einhergehen können, erkennen (z.B. im Bereich der Überwachungstechnologien, der Pränatalen Diagnostik, des Neuro-Enhancement etc.) und eine fachliche Position der DDS dazu einnehmen.
Bisherige Lehrveranstaltungen laut Studienplan
Der Schwerpunkt der Lehrveranstaltung liegt auf der ethischen Auseinandersetzung mit zeitgenössische Strategien der Optimierung des Menschen (Body- und Neuro-Enhancement). Damit einhergehende neue Mechanismen von Normalisierung werden thematisiert und die Verschiebung von gesellschaftlichen Bewertungsschemata diskutiert (akzeptierte versus marginalisierte Formen von Behinderung).
Möglichkeiten der Mitgestaltung in der Technikentwicklung werden aufgezeigt und Modelle der Technikfolgenabschätzung besprochen. Für die DDS spielen die partizipative, an Bedürfnissen der Benutzer*innen orientierte, Technikgestaltung und das Prospektive Technology Assessment eine besondere Rolle. Die ethische Beurteilung erfolgt entlang von Vor- und Nachteilen, Chancen und Gefahren der Technisierungsschübe (z.B. in der Pränatalen Diagnostik die Trisomie 21 betreffend).
Bechtold, U.; Waibel, U.; Sotoudeh, M. (2016): DiaLogbuch AAL. Dialoge zu Active and Assisted Living. Mauerbach.
Dederich, M. (Hrsg.) (2004): Bioethik und Behinderung. Bad Heilbrunn.
Dungs, S.; Mührel, E.; Gerber, U. (Hrsg.) (2009): Biotechnologie in Kontexten der Sozial- und Gesundheitsberufe: Professionelle Praxen - Disziplinäre Nachbarschaften - Gesellschaftliche Leitbilder. Frankfurt am
Main.
Eilers, M.; Rehmann-Sutter, Chr.; Grüber, K. (Hrsg.) (2012): Verbesserte Körper - gutes Leben?: Bioethik, Enhancement und die Disability Studies. Frankfurt am Main.
Gamm, G. (2000): Nicht nichts. Studien zu einer Semantik des Unbestimmten. Frankfurt am Main.
Groß, D.; Söderfeldt, Y. (2017): "Disability Studies" meets "History of Science". Körperliche Differenz und soziokulturelle Konstruktion von Behinderung aus der Perspektive der Medizin-, Technik- und Wissenschaftsgeschichte. Kassel.
Heilinger, J.-Chr. (2010): Anthropologie und Ethik des Enhancements. Berlin/New York.
Hellbusch, J.-E.; Probiesch, K. (2011): Barrierefreiheit verstehen und umsetzen: Webstandards für ein zugängliches und nutzbares Internet. Heidelberg.
Herwig, O. (2008): Universal Design: Lösungen für einen barrierefreien Alltag. Basel.
Heylighen, A. (2008): Sustainable and inclusive design: a matter of knowledge? In: Local Environment, 13(6), S. 531 - 540.
Holfeld, M. (2012): Barrierefreie Lebensräume: Bauen und Wohnen ohne Hindernisse. Berlin.
Hubig, Chr. (2006/07): Die Kunst des Möglichen, Band I und II. Bielefeld.
Irrgang, B. (2005): Einführung in die Bioethik. München.
Kind, Chr.; Braga, S.; Studer, A. (Hrsg.) (2010): Auswählen oder annehmen? Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik. Zürich.
Kohlbecker, G. (2011): Barrierefreiheit im Bestand. Stuttgart.
Lenk, H.; Ropohl, G. (Hrsg.) (1993): Technik und Ethik. Stuttgart.
Meyer, S.; Mollenkopf, H. (Hrsg.)(2010): AAL in der alternden Gesellschaft - Anforderungen, Akzeptanz und Perspektiven, Analyse und Planungshilfe. Berlin.
Nordmann, A. (2008): Technikphilosophie zur Einführung. Hamburg.
Panek, P. et al. (2008): The Living Lab in Schwechat for Involving Older Persons in the Innovation Process of Assisted Living Technologies. Vortrag: Real Corp 008, Vienna, 19.05.2008 - 21.05.2008. In: Proceedings of the REAL CORP 008. Vienna. S. 665-669.
Preiser, W.F.E.; Ostroff, E. (Hrsg.) (2001): Universal Design Hand-book. McGraw-Hill, New York.
Rauhala, M.; Edelmayer, G.; Topo, P.; Zagler, W.L. (2007): Ethics and Assistive Technology Development - Project Workers' Experiences with Continuous Ethical Review. Vortrag: AAATE 07 9th European Conference for the Advancement of Assistive Technology in Europe, San Sebastian, Spain; 03.10.2007 - 05.10.2007. In: Challenges for Assistive Technology, proc of the 9th Europ Conf for the Advancement of Assistive Technology in Europe (AAATE), IOS Press, Volume 20. S. 610-614.
The Center for Universal Design (1997): The Principles of Universal Design, Version 2.0. North Carolina State University, NC.
Waldschmidt, A.; Klein, A.; Tamayo Korte, M. (2009): Das Wissen der Leute. Bioethik, Alltag und Macht im Internet. Wiesbaden.
Weyer, J. (2008): Techniksoziologie. Genese, Gestaltung und Steuerung soziotechnischer Systeme. Weinheim.
Zagler, W.L. (2012): "Rehabilitationstechnik - Assistive Technologie"; In: V. Fialka-Moser (Hrsg.): Kompendium Physikalische Medizin und Rehabilitation. Wien, New York. S. 245-258.
Zagler, W.L.; Panek, P. (2009): Die ersten und letzten Worte haben die Anwender und Anwender*innen - Beispiele für partizipatives Design bei AAL Produktentwicklung. Vortrag: 2. Deutscher AAL-Kongress in Berlin, 27.01.2009 - 28.01.2009. In: Tagungsband zum 2. Deutscher AAL-Kongress. Berlin.
Zoglauer, Th. (Hrsg.) (2002): Technikphilosophie. Freiburg.
Seminar
LV-immanenter Prüfungscharakter