Histologisch-zytologischer Analyseprozess (ILV)
ZurückLV-Nummer | B3.06651.20.270 |
LV-Kürzel | HistoAP |
Studienplan | 2019 |
Studiengangssemester | 2. Semester |
Lehrveranstaltungsmodus | Präsenzveranstaltung |
Semesterwochenstunden / SWS | 4,0 |
ECTS Credits | 4,0 |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Die Studierenden wissen über die Bedeutung von unterschiedlichen histologisch-zytologischen Untersuchungsmethoden im histologisch-zytologischen Analyseprozess (Präanalytik, Analytik, Postanalytik) in der medizinischen Diagnostik und Forschung Bescheid, können diese anwenden und präanalytische Einflussfaktoren auf das Untersuchungsmaterial sowie geeignete Maßnahmen zur optimalen Erhaltung der Untersuchungsproben reflektieren und durchführen. Sie können die Anforderung in Bezug auf die angeforderten histologischen bzw. zytologischen Untersuchungen nachvollziehen, beurteilen, ob das zur Verfügung stehende Untersuchungsmaterial für die angeforderte Untersuchung geeignet ist und können beurteilen, welche Daten und Parameter zur Patienten- und Probenidentifikation notwendig sind. Sie kennen das Gewebeprocessing, die Funktionsprinzipien und Einsatzmöglichkeiten von Mikrotomen und stellen histologische Schnitte von ausgewählten Organ-/Gewebe-Präparaten selbständig her. Sie kennen die wichtigsten chemischen und physikalischen Grundlagen, der histologischen und zytologischen Routine- und Spezialfärbungen, die Grundlagen der Enzymhistochemie und Immunhistochemische Methoden und können anhand von Arbeitsanleitungen praxisrelevante Darstellungsmethoden auswählen und durchführen. Die Studierenden können Schnitt- Färbequalitäten, Färbemuster sowie zelluläre Strukturen und Strukturveränderungen an Präparaten mikroskopisch sicher beurteilen, quantifizieren und geeignete Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung implementieren. Sie wissen um die Notwendigkeit, Arbeitsabläufe aufeinander abzustimmen und zeitlich effizient zu planen, Bescheid, können neue Aufgabenstellungen unter Zuhilfenahme von Arbeitsunterlagen selbständig lösen und wissen um die Notwendigkeit aktuelle Entwicklungen zu verfolgen und in ihre Arbeit zu integrieren Bescheid. Die Studierenden kennen die Bedeutung des zytologischen bzw. histologischen Befundes und dessen Konsequenz für therapeutische
Maßnahmen und sind sich der zeitlichen Dimension einer Befunderstellung bewusst. Sie können basierend auf dem Wissen über Befundnomenklaturen und Malignitätskriterien geeignete Screeningmethoden anwenden, können physiologische, benigne und maligne Zellbilder mikroskopisch beurteilen, kennen die Bedeutung der Zelltypisierung insbesondere in der Differentialdiagnostik und sind in der Lage, Fehler in der Durchführung einer Methode zu erkennen, diese richtig zuzuordnen und im weiteren Vorgehen zu berücksichtigen. Insbesondere können sie zytologische Präparate (insbesondere gynäkologische Zellabstriche) mikroskopisch screenen, Zellabnormitäten erkennen, in eine Nomenklatur einordnen und sind sich der Verantwortung dieser Tätigkeit bewusst. d.h. sie erkennen die Konsequenzen einer histologisch-zytologischen Diagnose für die Patientin bzw. den Patienten. Die Studierenden können einfache Fehler in der Durchführung einer Methode erkennen, diese richtig zuordnen und im weiteren Vorgehen berücksichtigen. Sie sind in der Lage, fachspezifische Maßnahmen zur Qualitätssicherung anzuwenden und zu beurteilen. Die Studierenden sind in der Lage, Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen sowie Archivierungs- und Entsorgungsmaßnahmen im histologisch-zytologischen Laboratorium anzuwenden.
Module des 1. Semesters
- Fachspezifische Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen im histologischen-zytologischen Labor
- Histologisches-zytologisches Untersuchungsmaterial (Gewinnung, Versand, Probenanahme)
- Gewebeprocessing (Fixier-, Entkalkungs-, Einbettungs- und Ausgießprozess). Fixierung von zytologischen Präparaten (Luft- und Feuchtfixierung)
- Mikrotomie (Routine- und Spezialmikrotome)
- Laborpraktische Übung zu Mikrotomie, Demonstration zu Spezialmikrotomie/Frozen Section. (Einschließlich Arbeitsplatzvor- und Nachbereitung)
- Chemische und physikalische Grundlagen der wichtigsten histologischen und zytologischen Routine- und Spezialfärbungen
- Immunhistochemischer Reaktionen - Diagnostische Bedeutung der Immunhistochemie, Fehlerquellen und deren Behebung, Verknüpfung und Ausblick- Berührungspunkte zu molekularbiologischen Techniken
- Laborpraktische Übungen zu histologischen, immunhistochemischen und zytologischen Analyseverfahren einschließlich Dokumentation, Beurteilung der Qualität, Erstellung eines mikroskopischen Vorbefundes in der Zytodiagnostik. (Einschl. Arbeitsplatzvor- und Nachbereitung)
- Mikroskopische Beurteilung von gefärbten Schnittpräparaten und pathologischen Zytopräparaten (Schnitt- und Färbequalität) und Färbemuster. Erkennen von Artefakten und Färbefehlern, deren Vermeidung und Behebung
- Befunddokumentation-Numerische Klassifikation (Bethesda-System, PAP Klassifikation)
- Qualitätssicherung im histologisch-zytologischen Labor
- Automation in der Histo- und Zytotechnik
- Archivierung und Entsorgung
Kühnel W. (2011), Taschenatlas der Zytologie, Histologie und mikroskopischen Anatomie, Thieme;
Sobotta J. (2005), Sobotta Atlas Histologie: Zytologie, Histologie, Mikroskopische Anatomie, Elsevier;
Lüllmann-Rauch R. (2019), Taschenlehrbuch Histologie, Thieme;
Welsch U. & Deller T. (2018), Lehrbuch Histologie, Elsevier;
Lang G. (2013), Histotechnik - Praxislehrbuch für die biomedizinische Analytik, Springer;
Noll S. & Schaub-Kuhnen S. (2000), Praxis der Immunhistochemie, Urban & Fischer;
Nauth H. F. (2013), Gynäkologische Zytodiagnostik: Lehrbuch und Atlas, Thieme;
Fladerer H. et al. (2014), Gynäkologische Zytologie, Breitenseher Publisher;
Bücher, Fachzeitschriften und Internetseiten entsprechend dem aktuellen Wissensstand in den Fachgebieten
Vorlesung, Übungen, Demonstrationen, Diskussion
Modulprüfung