Community Care (SE)

Zurück
VertiefungCare in den DDS
LV-NummerB3.07290.06.581
LV-KürzelComCare
Studienplan2018
Studiengangssemester 6. Semester
LehrveranstaltungsmodusPräsenzveranstaltung
Semesterwochenstunden / SWS2,0
ECTS Credits3,0
Unterrichtssprache Deutsch

Die Studierenden
* können den "Care"-Begriff in seiner Bedeutung für die DDS interpretieren und ihn in konkrete Erweiterungen von herkömmlichen Unterstützungsdiensten übertragen. 
* haben sich mit der Vielfalt unterschiedlicher Lebenswelten auseinandergesetzt und haben die Bedeutung von deren Akzeptanz internalisiert. Sie können erläutern, inwiefern daraus eine humanistische und würdigende Haltung dem anderen Menschen gegenüber hervorgeht.
* sind über die umfassenden Herausforderungen in den zeitgenössischen Lebens-, Bildungs- und Arbeitswelten informiert und können Möglichkeiten von deren Veränderung vor dem Hintergrund des Begriffs der Inklusion skizzieren.
* setzen sich damit auseinander, in welcher Weise in den Gemeinwesen ein Bedarf an Umstrukturierung in Richtung von "Community Care" besteht und können Ansätze benennen, mit denen sich eine "Community Care"-Kultur schrittweise aufbauen lässt.
* haben sich mit Case Management beschäftigt und sind in der Lage, dieses mit strukturiert vernetzten Care-Zugängen zu verknüpfen.

Bisherige Lehrveranstaltungen laut Studienplan

Der Care-Begriff wird im Englischen sehr vielfältig eingesetzt, um beispielsweise Zuneigung, achtsames Zuwenden, Fürsorge, Sich-Sorgen, aber auch Versorgen und Pflegen damit auszudrücken. Er beschreibt die humanistische Grundhaltung der (Dis-)Ability and Diversity Studies, die den Menschen in seiner Vielfalt und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe in den Mittelpunkt stellt und lanciert die Verwirklichung von inklusiven Lebens-, Bildungs- und Arbeitswelten.

Die Lehrveranstaltung thematisiert "Care" als Grundprinzip der DDS. Ausgehend von einer öffentlichen Kultur des Care werden alternative Gesellschaftsmodelle auf Basis sozialraumbezogener Unterstützung und bürgerschaftlichen Engagements vorgestellt. Voraussetzungen, Bedingungen, Realisierungschancen, Veränderungsbedarfe einer Community Care werden diskutiert:
* Exklusions- und Inklusionsbedingungen in Sozialräumen
* Verantwortungsbewusstsein und Solidarität
* Haltung und Rolle der professionellen Fachkräfte
* Abgrenzung und Überschneidung mit verwandten Ansätzen der Umgestaltung von Gemeinwesen
* Community Care im internationalen Vergleich
* Best-Practice-Beispiele
Begleitungs-, Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten werden erprobt (Case Management, Pflegegeld, Beratungstechniken etc.).

Dörner; Knust-Potter; Lüpke; Tüllmann; Thimm (2009): Community Care: Professionell unterstützte Gemeinweseneinbindung erwachsener geistig behinderter Menschen - Analyse, Definition und theoretische Verortung struktureller und handlungsbezogener Determinante. Marburg.

Dungs, S. et al. (Hrsg.) (2006): Soziale Arbeit und Ethik im 21. Jahrhundert. Ein Handbuch. Leipzig.

Greifeneder, M., Liebhart, G. (2013): Pflegegeld: Grundsätze, Einstufung und Verfahren. Absicherung pflegender Angehöriger. Wien.

Jakobs, H. (2006): Menschenrechte und Behinderung. Ringvorlesung SoSe 2006, FH Kiel. http://www.soziale-arbeit-und-gesundheit.fh-kiel.de/lehrende/hauptamtliche/daten_hjakobs/Menschenrechte_Behinderung.pdf(Abruf 26.10.2007).

Monzer, M. (2013): Case Management. Grundlagen. Heidelberg.

Niehoff, U. (2005): Care und Ethics oder Ethik der Achtsamkeit. Kann sie helfen gegen drohende Vereinsamung behinderter Menschen? In: Fachdienst der Lebenshilfe, Heft 1, S. 1-10.

Niehoff, U.; Liersch, S.; Schäffner, U. (2001): Auf dem Weg zu mehr Selbstbestimmung? Curricula der Fachhochschulen für Heilerziehungspflege unter die Lupe genommen. In: Behindertenpädagogik, Heft 3, S. 376-389.

Pflegegeld Gutachterfibel (2017): ÖBAK - Österreichische Akademie für ärztliche und pflegerische. http://www.pensionsversicherung.at/cdscontent/load?contentid=10008.577694. (Abruf: 20.02.2018).

Stegler, K. (2002): Heimsysteme und Community Care - Paradigmenwechsel oder Etikettenschwindel? In: Theorie und Praxis der sozialen Arbeit. Heft 3, S. 190-197.

Theunissen, G.; Schirbort, K. (2010): Inklusion von Menschen mit geistiger Behinderung. Zeitgemäße Wohnformen - Soziale Netzwerke - Unterstützungsangebote. Stuttgart.

LV-immanenter Prüfungscharakter