Care und Ethik (SE)
ZurückLehrveranstaltungsleiterIn:
FH-Prof.in Mag.a Dr.in habil.
Susanne Dungs
Vertiefung | Care in den DDS |
LV-Nummer | B3.07290.05.561 |
LV-Kürzel | C&Eth |
Studienplan | 2018 |
Studiengangssemester | 5. Semester |
Lehrveranstaltungsmodus | Präsenzveranstaltung |
Semesterwochenstunden / SWS | 2,0 |
ECTS Credits | 3,0 |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Die Studierenden
* haben sich mit der inhaltlichen Verfasstheit des Care-Begriffs vertraut gemacht, der eine fundamentale humanistische Grundhaltung dem anderen Menschen gegenüber markiert. Sie können ausführen, inwiefern eine Care-Haltung in der Beziehung zum unverfügbaren Anderen entsteht.
* können maßgebliche Autor*innen, die zum Care-Begriff publiziert haben, benennen und deren Begriffsverständnis vergleichend darlegen.
* kennen Beispiele von gelebter Community-Care, auch im internationalen Vergleich, und können aufzeigen, wodurch sich diese Ansätze aus Betroffenensicht als positiv erweisen.
* haben sich mit Ansätzen der Care-Ethik vertraut gemacht, kennen die Entstehungsgeschichte dieser Moraltheorie (Fürsorge versus Gerechtigkeit, Kohlberg-Gilligan-Kontroverse) und sind über die Bedeutung der Balance zwischen einer universalistischen ("der verallgemeinerte Andere") und einer sich auf den "konkreten Anderen" (Benhabib) beziehenden ethischen Haltung informiert.
Bisherige Lehrveranstaltungen laut Studienplan
Care beschreibt die universelle Tatsache menschlicher Verletzlichkeit und Angewiesenheit auf Sorgetätigkeiten. Der Schwerpunkt der Lehrveranstaltung liegt auf unterschiedlichen philosophischen Ansätzen der Care-Ethik als einer Praxis der Achtsamkeit, die insbesondere in der direkten Arbeit mit Menschen mit Behinderungen und spezifischen Lebenserschwernissen bedeutsam ist, aber auch gesellschaftspolitische Konsequenzen einer Humanisierung von Lebens- und Arbeitswelten intendiert. Es ist davon auszugehen, dass Care-Aufgaben aufgrund der alternden Gesellschaft bedeutender werden. In der Lehrveranstaltung wird thematisiert, inwiefern die professionelle Haltung des Care einen Grundstein für eine neue Bewertung der Alten- und Behindertenarbeit unddie Verschiebung von gesellschaftlichen Bewertungsschemata (akzeptierte versus marginalisierte Formen von Behinderung) legen kann.
Brachmann, B. (2016): Behinderung und Anerkennung: Alteritäts- und anerkennungsethische Grundlagen für Umsetzungsprozesse der UN-Behindertenrechtskonvention in Wohneinrichtungen der Behindertenhilfe. Bad Heilbrunn.
Conradi, L. (2001): Take Care. Grundlagen einer Ethik der Achtsamkeit. Frankfurt/M.
Danz, S. (2014): Anerkennung von Verletzlichkeit und Angewiesensein. In: Widersprüche, Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich 34 (2014), 133, S. 61-73.
Dederich, M; Jantzen, W. (Hrsg.) (2009): Behinderung und Anerkennung. Stuttgart.
Graumann, S. (2005): Rechte und Pflichten in asymmetrischen Beziehungen. In: Graumann, S.; Grüber, K. (Hrsg.): Anerkennung, Ethik und Behinderung. Münster, S. 13-27.
Greving, H.; Schäper, S. (2018): Ethik heilpädagogischen Handelns. Stuttgart.
Niehoff, U. (2005): Care und Ethics oder Ethik der Achtsamkeit. Kann sie helfen gegen drohende Vereinsamung behinderter Menschen? In: Fachdienst der Lebenshilfe, Heft 1, S. 1-10.
Schablon, K.-U. (2009): Community Care. Professionell unterstützte Gemeinweseneinbindung erwachsener geistig behinderter Menschen. Analyse, Definition und theoretische Verortung struktureller und handlungsbezogener Determinanten. Marburg.
Schäper, S. (2010): Ethik unter erschwerten Bedingungen. In: Blätter der Wohlfahrtspflege 157 (2010) Heft 1, S. 24-27.
Schnabl, Chr. (2005): Gerecht sorgen. Grundlagen einer sozialethischen Theorie der Fürsorge. Freiburg.
Seminar
LV-immanenter Prüfungscharakter