Die Studierenden können die Aufgabengebiete und die Anforderungen an Ergotherapeut*innen im Bereich Kinder- und Jugendheilkunde aufzählen. Sie sind befähigt, die speziellen Grundlagen der Ergotherapie in diesem Bereich darzustellen und ergotherapeutisches Handeln auf der Basis dieses Wissens zu begründen.
Sie können darstellen, welche Bezugsrahmen bei einem pädiatrischen Problem in Betracht gezogen werden müssen, und sie sind in der Lage, mögliche Formen/Strategien der Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Bezugspersonen des Kindes darzulegen und anzuwenden.
Sie können den ergotherapeutischen Prozess in der Pädiatrie entsprechend der vorliegenden Problemstellungen beschreiben sowie ergotherapeutische Maßnahmen an diese anpassen und sie praktisch umsetzen.
Die Studierenden sind fähig, die besondere Bedeutung von Spiel in der pädiatrischen Ergotherapie zu beschreiben.
Die Studierenden sind in der Lage, gemäß der Problemlage das passende ergotherapeutisch relevante Therapiekonzepte auszuwählen und praktisch anzuwenden sowie Vorschläge für therapeutische Anpassungsmöglichkeiten abzuleiten.
Zudem verfügen sie über die Kenntnis forschungsrelevanter Aspekte der ergotherapeutischen Intervention auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendheilkunde und können forschungsrelevante Aspekte der beruflichen Integration von Jugendlichen finden und interpretieren.

VO "Pädiatrie"
ILV "Philosophie und Modelle der Ergotherapie"
ILV "Der ergotherapeutische Prozess"

• Die kindliche Entwicklung und Handlungsfähigkeit vom Kleinkind bis zum Jugendlichen
• Der ergotherapeutische Prozess in der Pädiatrie: Anamnese, Diagnostik und Befunddurchführung, Evaluation, konzeptionelle Modelle in der pädiatrischen Ergotherapie
• Ursachen und Möglichkeiten der Befundung und Therapie für Entwicklungsstörungen und deren Auswirkungen auf die Handlungsfähigkeit
• Ergotherapeutische Konzepte: z.B. Bobath Konzept, Sensorische Integrationstherapie, Affolter Modell
• Elternarbeit und Elternberatung
• Ausgewählte Bereiche/Störungsbilder und deren Möglichkeiten der Befundung und Therapie: z.B. bei Frühgeborenen und deren Eltern, bei Entwicklungsstörungen, bei Wahrnehmungsstörungen, bei ADHS, bei Kindern mit Mehrfachbehinderungen (körperlich/geistig), bei Autismus, bei blinden oder sehbeeinträchtigten Kindern
• Grafomotorik und Händigkeit: Handgeschicklichkeit und Handfunktionen, Umgang mit Stift, Möglichkeiten zur Befunderhebung und Therapieansätze
• Interdisziplinäre Arbeit und Settings
• Kernelemente der beruflichen Integration von Jugendlichen

Baumgarten, A., Strebel, H. (Herausgeber*innen) (2016). Ergotherapie in der Pädiatrie (1. Auflage). Idstein: Schulz-Kirchner Verlag GmbH.
Becker, H., Steding-Albrecht, U. (2006). Ergotherapie im Arbeitsfeld Pädiatrie (2. Auflage). Stuttgart: Georg Thieme Verlag.
Nacke, A. (2010). Ergotherapie bei Kindern mit Wahrnehmungsstörungen (3. Auflage). Stuttgart: Georg Thieme Verlag.
Rodger, S., Ziviani, J. (2006). Occupational Therapy with Children. Queensland: Blackwell Publishing Ltd.
Thapa-Görder, N., Voigt-Radloff, S. (2010). Prävention und Gesundheitsförderung - Aufgaben der Ergotherapie. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.

Vortrag im Plenum, Fallbearbeitungen, moderierte Gruppendiskussionen, praktisches Üben
75 UE im Plenum
7,5 UE in Gruppenteilung á 2 Gruppen (Gruppengröße 9-12)

Lehrveranstaltung mit abschließendem Prüfungscharakter: Fallvignetten, mündliche Abschlussprüfung
Kumulative Modulprüfung: Die Note aus der ILV "Ergotherapeutischer Prozess in der Kinder- und Jugendheilkunde" fließt mit einer Gewichtung von 80% in die Modulnote hinein.