Laura Schnedl

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„Umwege erweitern die Ortskenntnis“, dieses Zitat von Kurt Tucholsky beschreibt laut Laura ihren Karriereweg am besten.

Laura absolvierte verschiedene Ausbildungen im Gesundheits- und Sozialbereich. Diese reichten von Abschluss als Pflegeassistentin bis hin zur Diplomierten Sozialbetreuerin in der Behindertenarbeit. Ihr beruflicher Werdegang startete in der Begleitung von Menschen mit Behinderung in einer basalen Gruppe. Dort konnten ihre pflegerischen und sozialen Kenntnisse optimal vereint werden.

Drei Sommer lang leitete sie die Sommerbetreuung von Kindern mit Behinderung, das zugehörige Team sowie die Tagesplanung und Aktivitäten. Nebenbei war sie noch in der Freizeitassistenz und in der Familienentlastung tätig. Zusätzlich zur beruflichen Tätigkeit in einer Einrichtung engagierte sie sich ehrenamtlich in diversen Projekten der Region wie beispielsweise als Deutschlehrerin für Menschen mit Fluchterfahrung.

Da Laura mehr über die Themen Behinderung, Partizipation und gesellschaftliche Bedingungen erfahren wollte, hat sie sich für das berufsbegleitende Bachelorstudium „Disability and Diversity Studies“ entschieden. Durch ihre Ausbildung als Diplomsozialbetreuerin konnte sie ohne Matura hierbei einen akademischen Abschluss erwerben.
Da Laura seit ihrer Jugend an zwei chronischen Erkrankungen leidet, hatte sie immer die Einstellung, dass diese ihr Leben erschweren würden. „Während meiner Studienzeit wurde mir jedoch klar, dass in den meisten Schwächen eine starke Kraft liegt.“ so Laura. Sie bekam eine veränderte Sichtweise und diese hat ihr Leben und ihre professionelle Haltung nachhaltig zum positiven verändert. „BE ABLE und UNABLE, das sind zwei Phrasen, welche ich mir in jedem Fall mitnehme.“ sagt sie.

Nach dem Bachelorabschluss entschloss sie sich gleich darauf für den Masterstudiengang „Soziale Arbeit: Entwickeln und Gestalten“ und absolviert diesen aktuell an der Fachhochschule. Außerdem wechselte sie zu einem Zentrum für Frauen und Mädchen, bei dem Laura bis heute tätig ist. Dort ist sie zuständig für die Beratung zu unterschiedlichen Themengebieten, ein gefördertes Projekt zum Thema Frauen*gesundheit sowie für Schulworkshops zur Thematik Gewalt und Zivilcourage.
Auf die Frage, warum sie das Studium weiterempfehlen würde, antwortet Laura: „Die Inhalte, welche komplexe gesellschaftliche Themen betreffen, sind aktueller als je zuvor. Der multidisziplinäre Ansatz ist eine gute Voraussetzung dafür, verschiedene Sichtweisen in relevante Diskurse einzubringen.“

Besonders herausfordernd war jedoch die Isolation während Corona, da sie zur Hochrisikogruppe gehörte. Durch die Unterstützung aus dem Studiengang und vom Lehrpersonal konnte Laura diese Krise überwinden.

Zukünftigen Studierenden würde sie raten: „Verfolgt eure Ziele und sucht euch Menschen, die euch dabei unterstützen“.